
Maun
Die Tourismushauptstadt Botswanas liegt am südlichen Rand des Okavango-Deltas. Trotz der jüngsten Modernisierungen vermittelt Maun das Gefühl einer staubigen Grenzstadt. Maun ist für viele Touristen das Tor zum Delta und oft auch zu Botswana. Der geschäftige Flughafen wird direkt von Johannesburg und Gaborone angeflogen.
Maun ist das Verwaltungszentrum des Distrikts Ngamiland und der Sitz der Macht des Batawana-Volkes. Die Batawana sind ein Ableger der Bangwato von Serowe. Nach einem Streit um die Häuptlingsschaft im späten 18. Jahrhundert verließen Kgosi (Häuptling) Tawana und sein Volk Serowe und ließen sich in Ngamiland nieder. Sie gründeten ihre Hauptstadt zunächst am Ngami-See, dann in Toteng, Tsao und schließlich 1915 in Maun. Der Distrikt Ngamiland umfasst eine faszinierende Vielfalt an ethnischen Gruppen: die Hambukushu, Basubiya und Bayei - alle mit zentralafrikanischem Ursprung. Diese Gruppen kennen den Okavango sehr gut, da sie seine reichhaltigen Ressourcen seit Jahrhunderten fachmännisch ausbeuten und nutzen. Zu den kulturellen Gruppen gehören auch die Banoka - die Flussbuschmänner, die ursprünglichen Bewohner des Okavango - die Bakgalagadi und die Baherero. Das Volk der Herero stammt ursprünglich aus Namibia. Die Frauen dieses Stammes tragen farbenprächtige Kleider im viktorianischen Stil, wenn sie durch die Straßen der Stadt schlendern oder vor ihren traditionellen Rondavels sitzen.
Häufig wird die "menschliche" Seite des Okavangos übersehen, da Touristen Maun lediglich als Durchgangsstation zum Delta nutzen. Die Erkundung der Dörfer am westlichen Rand des Deltas und im Pfannenstiel ist jedoch die Zeit und Mühe wert. Diejenigen, die diese zusätzliche Anstrengung auf sich nehmen, werden feststellen, dass dies ein echter Höhepunkt ihrer Reise durch Botswana ist.
Der dramatische Anstieg der Touristenzahlen, die in den 1980er Jahren nach Botswana kamen, brachte ebenso dramatische Veränderungen in Maun mit sich. Safariunternehmen gibt es in Hülle und Fülle, und ihre Hinweisschilder sind auf den sandigen Parkplätzen zu finden. Moderne Einkaufszentren, Geschäfte, Hotels und Gästehäuser sind überall aus dem Boden geschossen. Jetzt kann man praktisch jedes Lebensmittel - von Champagner, französischem Käse und Schokolade bis hin zu alltäglichen Dingen des täglichen Bedarfs - problemlos kaufen.
In der Zwischenzeit schlängelt sich der zeitlose Fluss Thamalakane träge durch die Stadt und gibt den Rahmen und die Stimmung für das vor uns Liegende vor.